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Medienkonzept des VKM – Digitale Teilhabe für alle ermöglichen

Digitale Angebote, Dienste und Werkzeuge sind eine Bereicherung für alle
Lebensbereiche.
Sie sollen allen Menschen zur Verfügung stehen. Daher möchten wir Klient:innen aus den besonderen Wohnformen und den ambulanten Wohnangeboten mit dem Medienkonzept unterstützen, diese Angebote barrierefrei nutzen zu können. Das Projekt hat das Ziel, dies zum gegeben Zeitpunkt in allen Bereichen des VKMs zu ermöglichen.

Ziele des Medienkonzeptes

Das Ziel des Medienkonzepts ist eine barriere- und angstfreie, interessierte und den
eigenen Möglichkeiten angemessene Nutzung digitaler Angebote durch die Klient:innen in ihrem individuellen Alltag.
Klient:innen sollen digitale Angebote selbstständig, selbstbestimmt und selbstverantwortlich nach ihren Vorstellungen in ihre Lebensbereiche integrieren können.

Die Akteure im Medienkonzept

Das Medienkonzept ist eine Leistung des VKMs und dient sowohl Klient:innen als auch
Mitarbeitenden als Grundlage.
Das Digital-Team besteht aus Mitarbeitenden und Klient:innen des VKMs. Sie sind
Ansprechpartner:innen für alle Fragen im Zusammenhang mit dem Medienkonzept.
Zudem unterstützt das Digital-Team im Rahmen der praktischen Anwendung des
Medienkonzepts Klient:innen in der Planung zur digitalen Teilhabe.
Das Medienkonzept bezieht neben den Klient:innen selbst auch weitere Akteure mit ein:

· Bezugspersonen / gesetzl. Betreuer:in
· betreuende jeweils begleitende Mitarbeiter:innen aus den Wohnangeboten
· Personen aus dem Umfeld der Klient:innen

Werkzeuge des Medienkonzeptes

  • Im Medienkonzept gibt es folgende Werkzeuge:
  • Der Fragebogen erfasst die Wünsche und Vorstellungen der Klient:innen. Gleichzeitig werden Erfahrungen, Probleme, Ängste, aber auch evtl. vorhandene Geräte und Vorkenntnisse abgefragt. Diese Informationen helfen dem Digital-Team die passenden Maßnahmen zu planen.
  • Die Ausleihbörse für Testgeräte ermöglicht es, die digitale Welt risikolos und unverbindlich auszuprobieren und zu erforschen bevor ein eigenes Gerät angeschafft wird.
  • Anpassungen und direkte Betreuung ermöglichen es den Klient:innen in die Nutzung der Geräte und der neuen Möglichkeiten einzusteigen.
  • Hard- und Softwareempfehlungen für Klienten, aber auch für Bezugspersonen und Mitarbeitende helfen, Schnittstellen zu gestalten.
  • Gemeinsame Schulungen und Angebote ermöglichen es Klienten, Bezugspersonen und Mitarbeitenden digitale Kenntnisse zu vertiefen, Barrieren abzubauen und in den Austausch miteinander zu treten.
  • Reflexion und Sammlung von Know-How: Alle Erfahrungen, Probleme und Lösungen fließen wieder in das Digital-Team zurück und stehen damit für andere Klienten, Problemlösungen und zukünftige Projekte zur Verfügung

Integration des Medienkonzeptes in die Arbeit des VKMs

Das Medienkonzept soll Teil des Fachkonzeptes des VKMs werden und kann dann auf
Wunsch bei der Bedarfsermittlung und Maßnahmenplanung für die Klient:innen
einbezogen werden.
Die digitale Teilhabe soll in die Lebensbereiche der jeweiligen Person und damit in die
Bedarfsermittlung des BEI NRW eingebunden werden.


“Dem BEI_NRW liegt das Verständnis von Behinderung zu Grunde, das dem der UN-Behindertenrechtskonvention entspricht. Damit greift es die Gedanken des bio-psychosozialen Modells des ICF auf. Demnach sind Menschen mit Behinderung nicht als „Träger“ eines persönlichen Defizits anzusehen. Behinderung entsteht vielmehr aus der Wechselwirkung zwischen Menschen mit Beeinträchtigungen und einstellungs- und umweltbedingten Barrieren. Das bedeutet auch in den Blick zu nehmen, dass die Umwelt die Menschen mit Behinderungen an einer Teilhabe an der Gesellschaft hindert. […] Im BEI_NRW werden die Bedarfe der Person für ein selbstbestimmtes Leben durch vier Komponenten abgebildet: Körperfunktion/Körperstruktur, Aktivität, Teilhabe sowie Kontextfaktoren.” (LVR-Dezernat Soziales 2020: Bedarfe ermitteln – Teilhabe gestalten, Die Bedarfsermittlung ,S. 1.. https://publi.lvr.de/publi/PDF/885-Faktenblatt-4_Webdatei-(barrierefrei).pdfS. 1. beim LVR. , Zugriff: 05.02.2022)


Persönliche Ziele der Klient:innen zur digitale Teilhabe in den verschiedenen
Lebensbereichen, zum Beispiel Lernen und Wissensanwendung, Kommunikation,
Interpersonelle Interaktionen und Beziehungen oder Gemeinschafts-, soziales und
staatsbürgerliches Leben werden erfasst, Ziele definiert und Maßnahmen zur Umsetzung geplant.
Alle Leistungen des Medienkonzeptes sollen, wenn möglich, durch Mitarbeitende des
VKMs erbracht werden. Die digitale Teilhabe und Barrierefreiheit wird dadurch
professionalisiert und stehen für alle Klient:innen gleichermaßen zur Verfügung.

Die konkrete Anwendung des Medienkonzepts: Wie starten wir?

  1. Fragebogen zusammen mit der Klient:in ausfüllen
    Das Medienkonzept ist personenzentriert gestaltet. Die Arbeit beginnt mit einem
    Fragebogen, in dem die Wünsche und Vorstellungen der Klient:in zu seiner
    persönlichen digitalen Teilhabe erfasst und gleichzeitig Vorerfahrungen und ggf.
    vorhandene Geräte, digitale Kenntnisse und Vorbehalte abgefragt werden.
  2. Angaben im Fragebogen mit Bezugspersonen und Betreuungsteam
    besprechen

    Die Angaben im Fragebogen werden im Einvernehmen mit den Klient:innen bei
    Bedarf mit den Bezugspersonen reflektiert und ggf. ergänzt oder erläutert.
  3. Fragebogen an das Digital-Team weiterleiten:
    Digitalteam@vkm-aachen.de
  4. Maßnahmen werden durch das Digital-Team geplant und sollen in die
    persönlichen Hilfeplanung im BEI NRW einfließen

    Zusammen mit den Klient:innen wird eine Planung für die persönliche digitale
    Teilhabe entwickelt. Mögliche Bestandteile sind Anleitung, Anbindung an das
    Internet, evtl. ein Leihgerät und evtl. notwendige Anpassungen um das Gerät
    nutzen zu können.
    Dabei wird auch die Lebensumgebung der Klient:in einbezogen. Maßnahmen für
    Bezugspersonen und Mitarbeitende in den besonderen Wohnformen und den
    Assistenzdiensten sind dabei beispielsweise: Hard- und Software-Empfehlungen,
    Workshops und Weiterbildungen.
    Diese Maßnahmen werden in die persönliche Hilfeplanung aufgenommen.
  5. Umsetzung der Maßnahmen durch das Digital-Team
  6. Reflexion und Definition neuer Zielsetzungen im BEI NRW und zur nächsten
    persönlichen Hilfeplanung

    Im BEI NRW und zur weiteren Hilfeplanung soll das Ergebnis reflektiert und ggf.
    neue Zielsetzungen für den Klient:in definiert werden. Probleme und Erfahrungen
    werden an das Digital-Team zurückgemeldet.
    Ziel ist, Lösungen für bestimmte Probleme bzw. Herausforderungen, Werkzeuge
    und wiederkehrende Fragen und Problemstellungen in die Planung und Umsetzung
    zukünftiger Projekte aufzunehmen.